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FLUSSER, EMIL Krieg als Krankheit. Geleitwort von Prof. Albert Einstein. Heide in Holstein, Paul Riechert, 1932.
150 pp. Sewn. *spine and cover damaged, back cover is missing, name on title page, otherwise in good condition*
Emil Flusser ( 4. Mai 1888 in Kivoklát, Böhmen; 28. April 1942 zwischen dem KZ Theresienstadt und dem Ghetto Zamo ) war ein jüdischer Kinderarzt und Friedensaktivist. Einen Namen machte er sich vor allem durch sein 1932 erschienenes Buch Krieg als Krankheit, zu dem Albert Einstein das Vorwort verfasst hatte. Emil Flusser gilt als einer der geistigen Wegbereiter der medizinischen Friedensbewegung. Emil Flusser bemühte sich nicht um eine moralische oder philosophische Betrachtung, sondern vielmehr darum, gewissermaßen in einer medizinischen Anamnese die soziopsychologischen Ursachen von Kriegswahn und Völkerhass, als Vorstufen des Krieges, zu ergründen. Er benennt verschiedenen endogene und exogenen Ursachen für menschliche Kriegslust und Kriegswahn und stellt schließlich fest: In ihren Symptomen und zuweilen auch in ihren Ursachen ist Kriegsbegeisterung vergleichbar mit psychopathologischen Erkrankungen. Wiederholt gibt er seiner Überzeugung Ausdruck, dass Krieg eine Geisteskrankheit sei und vor allem, dass in normalen Friedenszeiten der Wahnwitz des Krieges jedem vernünftigen Menschen auch voll bewusst ist. Krieg kann daher nur die Folge einer kollektiven Massenpsychose sein. Explizit richtet er sich an die Ärzteschaft seiner Zeit, deren vordringlichste Aufgabe er darin sieht, sich selber davor zu schützen, dieser Psychose anheimzufallen, um schließlich eine Therapie dagegen zu entwickeln. Sonstiges Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde Krieg als Krankheit verboten und bis auf wenige erhalten gebliebene Exemplare verbrannt. Als Peter van den Dungen in den 1990er Jahren begann, sich mit Leben und Werk Emil Flussers auseinanderzusetzen, konnte er es nur noch in wenigen wissenschaftlichen Fachbibliotheken finden. Frakturschrift
Boeknummer 645517 € 150.00