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MARTINI HANKII (MARTIN HANKE) De Byzantinarum rerum scriptoribus graecis liber. Autorum quinquaginta, qui de Constantinopolitanis aliisq; Tam civilibus, quam ecclesasticis antiquitatibus monumenta nobis reliquerunt, vitas, scripta, de scriptis judicia distinctiorem in modum recenset. Accesserunt sex indices. Lipsiae, Johannis Erici Hahnii, 1677.
(22) 686 (130) pp. Leather. 4o. Portrait. *top and bottom spine damaged, edges boards a bit damaged, boards a bit rubbed, back hinge weak, some foxing and small spots throughout the text, small tear pp. 113, pp 609-624 and 665-672 browned, otherwise in good condition*
Martin H. Hanke, einer der großen Schulrectoren der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts und sehr verdient um die Erforschung der schlesischen Geschichte, geboren zu Borna in Schlesien den 15. Februar 1633, gestorben zu Breslau den 20. April 1709. Der Sohn eines evangelischen Pfarrers und früh den Studien bestimmt, gewann er am Elisabetanum in Breslau für wissenschaftliche Leistungen die rechte Grundlage, weshalb er dann auch an der Universität Jena (etwa seit 1652), wo mancherlei äußerliche Unterstützung ihm zu Theil wurde, so rasche Fortschritte machte, daß er bald als Magister Vorlesungen halten und disputiren konnte, auch den Titel eines kaiserlichen Poeta laureatus sich verdiente. Als Hofmeister eines Herrn v. Wangenheim in das Haus des berühmten Mathematikers Erhard Weigel gekommen, erlangte er durch seine wissenschaftliche Tüchtigkeit solches Ansehen, daß ihn Herzog Ernst der Fromme nach Gotha berief, um als Lehrer in der Selecta des dortigen Gymnasiums zu Wirken. Aber bereits 1661 wurde er als Lehrer der Moral, Geschichte und Beredsamkeit an die Anstalt versetzt, welcher er seine erste Bildung zu danken hatte. Er wurde dann 1670 Prorector, 1688 endlich Rector des Elisabetanums und Inspector des gesammten Schulwesens der Stadt. Seine pädagogische Wirksamkeit war eine reich gesegnete; oft hatte er 200 Schüler in seiner Prima. Ein Zeugniß für seine Unterrichtsweise sind seine von Schönborn 1853 herausgegebenen ?Bemerkungen von dem Lateinreden der studirenden Jugend zu Breslau?. Bedeutend wirkte er auch als Schriftsteller. Abgesehen von seinen poetischen Arbeiten, zu denen auch Schuldramen gehörten, verfaßte der belesene Mann zuerst die Schrift ?De rerum Romanarum Scriptoribus? (1669 u. 75, 4.), welcher eine zweite ?De Byzantinarum rerum Scriptoribus? 1679 folgte (Fabricius Bibl. Gr. VI. 767 f.); besondere Anerkennung aber brachten ihm seine Arbeiten zur Geschichte Schlesiens, die meist erst in den letzten Jahren seines Lebens erschienen: ?De Silesiorum majoribus antiquitates" (1702), ?De Silesiae rebus 550?1170 exercitationes" (1705), ?De Silesiae indigenis eruditis? (1707), ?De Silesiae alienigenis eruditis? (1707), zu denen später noch durch seinen Sohn ?Monumenta pie defunctis erecta? (1718) und noch später ?Vratislavienses eruditionis propagatores? (1767) gekommen sind. Sein in manchen Schriften hervortretendes Bemühen, den Nachweis zu liefern, daß Schlesien ursprünglich ganz deutsch gewesen, muß freilich als mißlungen gelten. Sein Ruhm war frühzeitig ein sehr weitreichender. In Holland, England, Frankreich nannte man ihn mit Ehren; Kaiser Leopold I. beschied ihn schon 1679 an seinen Hof und ließ ihm die Stelle eines kaiserlichen Bibliothekars antragen, und als er diese, weil er nicht katholisch werden wollte, abgelehnt hatte, wurde er doch in Gnaden und mit reichen Geschenken entlassen. Bei einfacher Lebensweise erreichte der körperlich gar nicht kräftige Mann das hohe Alter von 76 Jahren. Deutsche Biographie
Boeknummer 627959 € 500.00